Pro & Contra 3D-Druck im Automotive Bereich

Größerer Wettbewerbsdruck, höhere Materialkosten und die Unterbrechungen der Lieferketten während der Pandemie – die Bedeutung des 3D-Drucks ist in vielen Industrien gestiegen. Auch im Automotive Bereich wird er längst angewandt und besitzt hohes Potenzial, all diese Herausforderungen zu lösen.

Der 3D-Druck ist längst in allen wichtigen Branchen etabliert, auch in der Automobilindustrie. Technologien wie diese verändern die Art und Weise, wie Produkte hergestellt und Dienstleistungen angeboten werden, massiv. Zu den Vorteilen des 3D-Drucks gehört die Verkürzung globaler Lieferketten ebenso wie Reduktion der Produktion und der benötigten Ressourcen.

Doch wo ein Pro, dort auch ein Contra. Wir beleuchten daher die verschiedenen Aspekte und Herausforderungen dieses Trends und analysieren Potenziale und Risiken, die sich für die involvierten Akteure ergeben.

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Der 3D-Druck hat nicht nur Vorteile und steckt vergleichsweise noch in den Kinderschuhen

Pro 3D-Druck

Zu den Hauptvorteilen des 3D-Drucks zählt allen voran, dass (auch komplexe) Komponenten schnell und höchst individuell angefertigt werden können. Neben der individuellen Anpassungsfähigkeit gehören auch Kostenreduktion und Effizienzsteigerung zu den Pros.

  • Rasche und flexible „On-Demand“-Produktion: Bei Bedarf können Teile sofort, schnell und präzise auf die Bedürfnisse abgestimmt hergestellt und verwendet werden, was die Abhängigkeit von Lieferketten verringert und die Verfügbarkeit von Komponenten erhöht.
  • Maßanfertigung: Teile können höchst individuell und spezifisch auf die Bedürfnisse abgestimmt hergestellt werden.
  • Niedrigere Produktionskosten: Durch 3D-Druck können Teile direkt vor Ort gefertigt werden, wodurch sich die Kosten für Transport und/oder Lager erheblich reduzieren.
  • Niedriger Material-Abfall: Im Vergleich zu vielen traditionellen Herstellungsmethoden geht beim 3D-Druck wesentlich weniger „Rohmaterial verloren“ und er ist somit effizienter und nachhaltiger.
  • Kundenspezifischere Lösungen: Werkstätten können Ersatzteile und spezielle Komponenten genau nach den Bedürfnissen anfertigen – das verbessert den Service und steigert die Kundenzufriedenheit.
  • Neue Materialien & Designs: Innovative Materialien können verwendet und komplexe Geometrien hergestellt werden, die zum Teil mit klassischen Fertigungs-Methoden nicht möglich sind.
  • Wettbewerbsvorteil: Early Adopter dieser Technologie können sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, weil sie schneller und effizienter reagieren.
  • Ressourcenschonend: 3D-Druck verbraucht weniger Material, die Teile sind leichter. Zudem kann das Pulver wiederverwendet werden und die meisten Kunststoffe können recycelt werden. 

 

Contra 3D-Druck

3D-Druck wird die Produktionsprozesse zweifelsohne vereinfachen. Da die Technologie jedoch erst ein paar Jahrzehnte jung ist, gibt es noch einige Hindernisse zu überwinden.

  • Hohe Anfangsinvestitionen: Die Anschaffung der 3D-Drucker und die Schulung der Mitarbeiter bedeuten Anfangsinvestitionen. Für kleinere Betriebe kann dies eine hohe finanzielle Belastung sein.
  • Technologisch komplex: 3D-Drucktechnologie zu implementieren erfordert technisches Know-how, das nicht immer sofort vorhanden ist.
  • Eingeschränkte Verwendung: Nicht alle 3D-Druck-Materialien bieten die gleiche Festigkeit und Haltbarkeit wie traditionelle Werkstoffe. Das kann die Anwendungsmöglichkeiten einschränken.
  • Material-Auswahl: Die Auswahl an für 3D-Druck geeignete Materialien ist im Vergleich zu vielen herkömmlichen Fertigungsverfahren gering.
  • Gewährleistung schwierig: Die Kontrolle, dass 3D-gedruckte Teile den hohen Sicherheits- und Qualitätsstandards entsprechen, kann herausfordernd sein. Es bedarf besonderer Vorsicht, strenger Prüfprozesse bzw. Zertifizierungen.
  • rechtliche Bedenken: Urheber-, Patentrecht & Co – 3D-Druck von Teilen kann zu rechtlichen Konflikten hinsichtlich geistigen Eigentums führen.
  • Produktionsmengen: 3D-Druck ist langsamer als herkömmliche Massenfertigung. Es können nur kleine bis mittlere Produktionsmengen hergestellt werden. 

 

Der 3D-Druck bietet für Unternehmen im Automotive-Bereich viele Vorteile wie Flexibilität und Innovation, allerdings sind auch Anfangsinvestitionen oder Qualitätskontrollen nicht zu unterschätzen.

Für Betriebe, die diese Herausforderungen meistern, kann der Einsatz von 3D-Druck zu einem bedeutenden Wettbewerbsvorteil werden. Wesentlich sind die richtigen Strategien und Vorbereitungen auf diese Technologie:

  • Step by Step: Starten Sie mit kleineren Projekten und erweitern Sie den Einsatz von 3D-Druck schrittweise.
  • Schulungen: Investieren Sie in die Ausbildung Ihrer Mitarbeiter, um das nötige technische Wissen aufzubauen.
  • Gemeinsam besser: Kooperieren Sie mit 3D-Druck-erfahrenen Unternehmen und profitieren Sie von deren Know-how.
  • Qualitätskontrollen: Entwickeln Sie strenge Testprozesse, um Qualität und Sicherheit zu gewährleisten.