04. Juli 2024

Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil

Abfall reduzieren, Materialien aufbereiten und recyclen – die Kreislaufwirtschaft bietet im Automotive-Bereich, der stark von Rohstoffen abhängt, großen Nutzen. Darüber hinaus eröffnet sie angesichts von Herausforderungen wie Ressourcenknappheit und Nachhaltigkeit auch Wettbewerbsvorteile und Chancen für innovative Geschäftsmodelle – nachstehend einige Beispiele:

Ressourcen sparen und Effizienz steigern

Wer kreislauforientierte Prozesse implementiert, kann signifikant Ressourcen sparen. Das „älteste“ Beispiel – die Wiederverwendung von Teilen und Materialien – reduziert den Bedarf an neuen Rohstoffen, den Energieverbrauch und auch die CO2-Emissionen, die mit Gewinnung und Verarbeitung neuer Stoffe verknüpft sind.

Eines der führenden Unternehmen in diesem Bereich ist Bosch, dessen Ziel u. a. ist, die Kreislaufwirtschaft zu kräftigen. Zudem entwickelt Bosch Produkte, die mehrere Leben haben und forscht mit Bosch Research an Methoden der Kreislaufwirtschaft.

Auch Werkstätten wie ATU (Lucky Car) setzen auf Wiederaufbereitung und Wiederverwendung von Autoteilen bzw. klimafreundliche Stromerzeugung und bieten ihren Kunden somit umweltfreundlichen Service.

 

Nachhaltiges Design und Produktion

Nachhaltig designte Produkte sind so konstruiert, dass ihre Bestandteilt leicht zerlegt, instandgesetzt oder wiederverwertet werden können. Dies bedingt eine enge Zusammenarbeit zwischen Designern, Ingenieuren und Recycling-Experten.

Zu den erfolgreichen Unternehmen mit nachhaltigen Produktionsmethoden zählt beispielsweise Continental, das seine visionären Ziele bis spätestens 2050 erreichen will. Seit 2011 veröffentlicht Continental jährlich auch einen Nachhaltigkeitsbericht für seine Stakeholder.

Auch Mahle hat sich verpflichtet, seine Produktionsmethoden zu verbessern und setzt auf recyclingfreundliche Materialien in all seinen Produkten. Produziert wird energie- und ressourceneffizient und bereits in der Entwicklung umweltverträglich.

Die Schaeffler Gruppe verfolgt mit ihrer Circular Economy Strategie ebenfalls das Ziel, bereits in der Designphase der Produkte den Ressourceneinsatz zu optimieren und Rohstoffe, Bauteile und Produkte möglichst dauerhaft und wiederverwendbar einzusetzen.

 

Geschäftsmodelle der Zukunft

Durch Kreislaufwirtschaft bieten sich auch zahlreiche neue Geschäftsmodelle an, zum Beispiel:

  • Refurbishment & Resale

Betriebe konzentrieren sich auf Wiederaufbereitung und Wiederverkauf von gebrauchten Komponenten.

  • Recycling-Partnerschaften

Partnerschaften mit Recyclingunternehmen machen eine Rückgewinnung und Wiederverwendung von Materialien möglich und bieten zudem neue Einnahmequellen durch den Verkauf von recycelten Materialien.

  • Lifecycle-Management

Werkstätten und Zulieferer betreuen den kompletten Lebenszyklus eines Angebots – von Produktion über Nutzung bis hin zu Recycling. Dieses Lifecycle-Management-Service lässt sich durch digitale Plattformen unterstützen.

 

Geschäftsmodelle wie diese eröffnen neue Einnahmequellen und tragen zur Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung bei. Auch gesetzliche Rahmenbedingungen und Förderprogramme liefern Vorschriften ebenso wie Anreize, um die Kreislaufwirtschaft fördern.

Wer als Unternehmen auf nachhaltige Praktiken setzt, kann also seine Umweltbilanz verbessern und zugleich auch längerfristig wettbewerbsfähiger werden. 

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Hansjörg Wechselberger
Hansjörg Wechselberger
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